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Zukunftsmusik: Impfen ohne Nadelstich

Am 11. März 2016 wurde in den deutschen Gesundheits Nachrichten ein interessanter Bericht veröffentlicht, in dem eine zukünftige, schmerzfreie Impfmethode vorgestellt wurde.

Bislang waren neben den Schluckimpfungen Spritzen die Standardhilfmittel aller Ärzte um Patienten zu impfen. Bald schon soll jedoch ein neuartiges Pflaster den teilweise schmerzhaften Nadelstichen den Garaus machen. Dieses Impfpflaster könnte Impfungen in Zukunft vereinfachen, das Lagerungsproblem der Impfstoffe verringern und somit den Impfschutz auch in abgelegene Regionen bringen.

Impfung mit Spritze

Bislang müssen Impfstoffe, um die höchstmögliche Wirksamkeit zu gewähren, kühl gelagert und von medizinischem Fachpersonal verabreicht werden. In Entwicklungsländern mit schlechter medizinischer Versorgung ist dies meist nicht so einfach. Durch die, sich in der Entwicklung befindlichen, Impfpflaster könnte dieses Problem gelöst werden, denn die Impfpflaster sollen einfacher zu lagern sein und von beinahe Jedermann verabreicht werden können.

Diese besonderen Nanopflaster bringen durch tausende, winzige Projektile aus Silikon den Impfstoff ohne Nadelstich nach dem Aufkleben unter die Haut. Dieser Vorgang soll so schnell funktionieren, dass das Pflaster nach 2 Minuten bereits wieder entfernt werden kann.

An der University of Queensland wurde aktuell bei einer Studio mit Laborratten herausgefunden, dass sich der getestete Polio-Impfstoff durch die Pflaster bis zu 40 mal besser verabreichen ließ, als durch die traditionelle Impfung via Spritzeninjektion. Laut David Muller ist dies so zu erklären, dass bei der herkömmlichen Verabreichung mit der Spritze, der Impfstoff meist ins Muskelgewebe abgegeben wird, wo die Immunzellpopulationen jedoch nicht so gut angesprochen werden können. Das Impfpflaster soll diese Immunzellpopulationen, durch die direkte Abgabe des Impfstoffes in die äußeren Hautschichten optimal treffen und die Impfung somit um ein Vielfaches effizienter machen.

Bereits für dieses Jahr sind erste Studien an menschlichen Versuchspersonen geplant. Auch Michel Zaffran, ein Sprecher der WHO, ist davon überzeugt, dass "nadelfreie Pflaster wie diese versprechen mehr Kinder als bislang mit dem Polioimpfstoff und anderen Antigenen wie etwa bei Masern zu versorgen - und dies vor allem in schwer erreichbaren Regionen oder Gebieten mit schlechter medizinischer Infrastruktur".

Ich persönlich stelle mir dieses Pflaster recht spannend vor - eventuell sind Impfstoffe ja nur der kleine Anfang, sodass nach den ersten Weiterentwicklungen vermutlich auch die Immuntherapie für Allergiker vereinfacht werden könnte. Nicht nur, dass die lästigen, immer in gewissen Zeitabständen wiederkehrenden Injektionen durch das Pflaster wegfallen könnten. Durch das Pflaster wird auch die Verabreichung erleichtert, sodass man eventuell vom Arzt bzw. aus der Apotheke die bestimmte Ration an Impfpflastern für die persönliche Allergie-Immuntherapie erhält und sich diese dann zuhause nach Verordnung des Arztes selbst auf die Haut klebt. Dies würde neben den Spritzen auch noch den zeitaufwändigen Arztgang vermeiden, so dem Patienten, sowie auch dem Arzt mehr Zeit für andere Tätigkeiten geben und wenn man diesen Gedanken weiterverfolgt auch noch die Arztpraxen und Krankenkassen bis hin zur Umwelt (durch zB weniger Autofahrten zum Arzt und weniger medizinisches Verbrauchsmaterial) entlasten.

Somit gesehen empfinde ich das Impfpflaster zunächst als eine sehr positive Entwicklung - wenn man dann jedoch zB auch an die vielen Fälle von Medikamentenmissbrauch oder kriminelle Machenschaften, die mit irgendwelchen Arzneimitteln (zB Betäubungsmittel, Gift) bewerkstelligt werden, denkt, dann könnte das Impfpflaster in Zukunft auch diese Punkte vereinfachen und weiter verbreiten bzw. steigern. Wenn es irgendwann dazu kommen sollte, dass es ausreicht einem Menschen ein winziges, vergiftetes Pflaster aufzukleben, um diesen aus dem Weg zu schaffen, dann wäre es wohl besser gewesen, wenn wir bei den auffälligeren Spritzen geblieben wären.

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